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Ich hatte nichts zu verlieren

„Das ist für mich so überhaupt nicht präsent gewesen, dass ich keinen Job mehr finden könnte“, erinnert sich die bestens ausgebildete, engagierte Frau, deren Leben sehr geradlinig verlaufen war. Abgeschlossenes BWL-Studium, dann – trotz Kind – gleich gearbeitet: Marktforschung, dann Medien- und Werbebranche, 20 Jahre bei den unterschiedlichsten Agenturen. Jahrelang war Elisabeth K. Mediadirektorin einer großen Werbeagentur, verantwortlich für Riesenbudgets und große nationale und internationale Kunden, 50-, 60-Stunden-Wochen. Irgendwann fühlte sie sich dann wie ein „Hamster im Käfig“: „Aber ich hab’ trotzdem funktioniert.“ 
So gesehen war die Schließung der Österreich-Unit ihres Arbeitgebers zunächst die Chance auf eine kurze Auszeit, um sich vermehrt sozialen Dingen zu widmen (Obdachlosenasyl VinziBett, Leitung des Projekts Vinzi-Würstelstand).
Danach suchte sie eine fixe Anstellung: „Am Anfang war ich sehr motiviert, hab’ mir gedacht, das ist eh kein Problem, mit meiner Qualifikation, mit meiner Ausbildung“, blickt Elisabeth K. zurück.
 

Links Mann mit Glatze und kurzem Bart, in der Mitte Frau Mitte 50 mit zusammengebundenen schwarzen Haaren und blauem Kleid, rechts Mann mit grauen haaren, Hemd und Sakko
Herbert Grundböck (Volkshilfe Wien step2job), Elisabeth K., Wolfgang Michalek (Zentrum für Soziale Innovation)

„Ich war damals 48 – egal, wo ich mich beworben hab’, ich hab’ eigentlich nur Absagen bekommen.“ Auch Weiterqualifizierung brachte keinen neuen Job. „Auf einmal zu merken, das nutzt dir eigentlich alles gar nix, du bist einfach zu alt“, erinnert sie sich an Momente, in denen sie der Mut verließ. 
In der Beratungseinrichtung step2job bemühte man sich, ihr wieder Hoffnung zu geben; die Aktion 20.000 brachte schließlich neue Chancen: Koller bewarb sich beim Zentrum für Soziale Innovation als Lohnverrechnerin nach dem Motto „Ich probier’ jetzt alles“.

Das ist eine Win-Win-Situation

Beim Bewerbungsgespräch war Geschäftsführer Wolfgang Michalek von ihrer starken Persönlichkeit, ihrer Erfahrung tief beeindruckt und wollte dieses Potenzial für das Institut optimal nutzen. So fand man eine Möglichkeit, Elisabeth K. ihren Qualifikationen entsprechend einzusetzen, sodass sie nun das Team bei Öffentlichkeitsarbeit und Projekten bereichert. 

Elisabeth K. wurde beim arbeit plus Wien-Mitglied Volkshilfe Wien step2job beraten.

"Ich versuche dann auch immer, bei den TeilnehmerInnen das Feuer und die Motivation wieder anzufachen."

Herbert Grundböck, Volkshilfe step2job

"Was ihr Leben so ausmacht, dass sie viel versucht hat und sehr bunt war, hilft uns hier; Hier kann man ernten."

Wolfgang Michalek, Zentrum für soziale Innovation