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Zweite Chance für den ersten Eindruck

„Vor vier Jahren und einem Monat“, erzählt der modisch gekleidete junge Mann, kam er aus Syrien nach Österreich. In seiner früheren Heimat betrieb Adnan A. ein Bekleidungsgeschäft, weil ihm nach der Matura das Arbeiten mit Kleidung besser gefallen hatte als, wie alle anderen in seiner Familie, zu studieren. Deutsch zu lernen war das erste Ziel, als er nach Österreich kam, aber die verschiedenen Deutschkurse brachten ihn nicht wirklich weiter: „Ich habe gesagt, da lerne ich nicht reden, nur Grammatik, und ich habe keinen Kontakt zu Menschen, die Deutsch sprechen“, erzählt der engagierte Mann, der deshalb ins Arbeitsleben einsteigen wollte. So kam A. zu itworks, wo man schon wenige Tage später ein Vorstellungsgespräch bei der Therme Wien arrangierte.
Etwas verlegen macht es den heute 30-Jährigen immer noch, dass er dann zu seinem Vorstellungsgespräch bei Gastronomie-Leiterin Martina Schild in der Therme Wien nicht erschien: Er hatte beim Aussteigen aus der U-Bahn den falschen Ausgang erwischt, und da er seine Deutschkenntnisse für zu schlecht hielt, hatte er sich nicht getraut, nach dem Weg zu fragen. Doch dieses Missgeschick gab ihm einen Tag später– diesmal in Begleitung von itworks-Berater Christian Bayr – die Möglichkeit, die Großherzigkeit seiner verständnisvollen Chefin kennenzulernen. „Sie schaute mich an und hat gesehen, dass ich nervös bin. Und sie hat ganz langsam mit mir geredet. Sie hat gesagt: ,Keine Angst!‘. Und das hat mir in der ersten Zeit so starke Motivation gegeben“, schwärmt Adnan A.. Einen Tag später startete er bei der Therme Wien als Hilfskraft.

 

 

Ein 30-jähriger Mann mit gepflegtem Vollbart und Schirmkappe steht in der Küche beim Abwaschplatz.
Adnan A. ist glücklich in seinem Job.
Ein weißhaariger Mann, ein junger Mann mit Vollbart und eine Frau mit bruanen Haaren und Brille vor einem Schwimmbecken und Liegestühlen in der Themre Wien.en
v.l.: Christian Bayr (itworks), Adnan A. und Martina Schild (Therme Wien)


In Oberlaa gibt es seit 1974 die Therme. 2010 wurde nach 2-jähriger Bauzeit und großangelegtem Neubau die neue Therme Wien eröffnet. Hier wird mit Prävention, Medizin und Wellness ein breites Spektrum angeboten, welches auf den Schwefelheilquellen basiert, die zu den wirkungsvollsten Europas zählen. Auf einer Gesamtfläche von 75.000 m2 gibt es 4.000 m2 Wasserfläche, 3.000 m2 Saunaareal und einen 6.000 m2 umfassenden Gesundheitsbereich. Insgesamt sind in der Therme Wien etwa 300 MitarbeiterInnen beschäftigt, davon 50 bis 60 in der Gastronomie, in der auch Adnan A. arbeitet. Wenn man ihn nach seinen Aufgaben fragt, sprudelt es nur so aus ihm heraus: in der Früh alles einschalten, Fritteusenöl tauschen, Geschirr kontrollieren, Müll trennen und entsorgen, Teller, Gläser, Besteck waschen und polieren, Tische, Böden, Regale, Fenster putzen und, und, und.
"Irgendwo muss man immer putzen, die ganze Küche muss immer geputzt werden“, sagt er, und man spürt seinen Eifer, stets alles richtig zu machen.

Da kommt viel Arbeit zusammen, wenn man bedenkt, dass die Gastronomie im Haus verschiedene Außenstellen hat: das Haupt- restaurant (bis zu 400 Sitzplätze im Sommer), die Sommerbar (150 Sitzplätze) sowie Kaffeelounge und Saunabistro (jeweils 100 Sitzplätze). „Wenn hier etwas los ist, wenn dort Hilfe gebraucht wird, muss man immer zusammenarbeiten, wie in einer Familie. Wir halten alle zusammen“, freut sich Adnan A.. Auch Martina Schild ist froh über das gute Teamwork und dass sich der junge Syrer so gut eingefügt hat. „Er war sehr motiviert. Dass er sprachlich damals noch Defizite hatte, war uns bewusst, aber Sie sehen – spitzenmäßig! Wenn man will, geht alles“, bekräftigt die Leiterin der Gastronomie.

"Es funktioniert"

„Und die Kooperation mit Herrn Bayr und itworks kann ich auch nur lobend erwähnen. Es funktioniert. Der Vorteil ist, dass die Vorauswahl schon stattgefunden hat. Der Herr Bayr weiß, was ich brauche und er schaut gleich, wer passen könnte. Er meldet sich, und meistens haben wir Glück“, ist Martina Schild begeistert von diesem Service, mit dem itworks seinen KooperationspartnerInnen viel Zeit und Aufwand im Recruiting-Prozess erspart.
Christian Bayr streut seinerseits der Vertreterin der Therme Wien Rosen: „Das find‘ ich das Tolle an der Therme, dass man nicht nur fix ausgebildete MitarbeiterInnen nimmt, sondern es auch echte Chancen für Leute gibt, die arbeiten wollen. Adnan A. ist da ein super Beispiel dafür. Ich find‘ das beeindruckend, wie er sich jetzt auch sprachlich entwickelt hat, wie er sich hier wohlfühlt und wie er aufblüht. Hier sind alle Gewinner: Vom AMS ausgehend über die Firma itworks und die Therme und natürlich auch der Mitarbeiter, der hier einen guten, sicheren Job gefunden hat.“

Seit 2017 arbeiten itworks und Therme Wien zusammen, drei Personen wurden unbefristet übernommen. „Insgesamt haben wir so 20 MitarbeiterInnen pro Jahr immer wieder“, berichtet Martina Schild. Denn es gibt viele, die beginnen, aber nicht durchhalten. Die erfahrene Leiterin kennt die Problematik in der Gastronomie genau: „Man kriegt kein Personal. Auch wenn das Hilfskräfte sind, es melden sich zwar viele, aber die wissen nicht, was jetzt Küchenhilfe, was Hilfskräfte im Abwaschbereich, was Koch oder Hilfskoch, was das bedeutet. Aber der Herr Bayr schaut, dass er mich ,füttern‘ kann mit Fachkräften und Hilfskräften, die uns wirklich tatkräftig unterstützen.“
Die ExpertInnen von itworks sind auch nach Arbeitsaufnahme noch AnsprechpartnerInnen sowohl für ArbeitgeberIn als auch ArbeitnehmerIn. „Ich nehme das gerne in Anspruch“, bestätigt Martina Schild. „Da fühl ich mich auch sicher und gut aufgehoben. Und was noch dazu kommt: die Arbeitserprobung.“ Dabei können sowohl BewerberIn als auch Betrieb schauen, ob der Arbeitsbereich bzw. die Arbeitsleistung passt, was besonders bei QuereinsteigerInnen sehr angenehm und informativ ist. Adnan A. hat jedenfalls einen sicheren Job gefunden, bei dem er auch mit den Arbeitsbedingungen rundum zufrieden ist.

Adnan A. war beim arbeit plus Wien-Mitglied itworks beschäftigt und arbeitet jetzt für die Therme Wien.

„Ich kann mit Frau Schild wirklich reden, wenn ich zum Beispiel einen Tag
frei brauche. Da muss ich keine Angst haben. Und das Geld kommt immer pünktlich.“
Adnan A.

„Was wirklich ganz positiv ist,
ist die Vorauswahl.“
Martina Schild, Therme Wien