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Philosophin zwischen Sandwiches

Im Gespräch mit der quirligen Person im schicken Kostüm erkennt man sofort, warum. Die gebürtige Rumänin mit Ausbildung zur Kindererzieherin schloss in Bukarest ihr Jus-Studium ab und arbeitete als Juristin, bis sie 1990 wegen der Teilnahme an Protesten gegen die Regierung mit ihrem Mann das Land verlassen musste. Nächste Station war Ungarn: Sie lernte eine neue Sprache, startete erneut ein Jus-Studium, das sie wegen Herzproblemen abbrechen musste, eröffnete fünf Kunstgewerbe- und Antiquitätengeschäfte. Während der Wirtschaftskrise wurden zwei Geschäfte ausgeraubt, schließlich musste sie 2011 die Firma schließen. Die Vielseitige ging als „Mary Poppins“ nach Berlin, unterrichtete zwei Kinder in Englisch und Französisch – als sie gut genug Deutsch konnte, startete sie in Wien als Verkäuferin, Beraterin und Grillmeisterin.
Es folgte drei Jahre lang Stress pur mit Pendeln zwischen Sopron (Familie) und Wien (Beruf), bis das Herz „Stopp“ sagte – Krankenhaus, Krankenstand, Job weg!

Dann kam die zermürbende Zeit der Arbeitslosigkeit, in der Melania B. einen Gedichtband schrieb und in Rumänien herausbrachte, und, wie sie mit Begeisterung erzählt, ihre Trainerin bei Trendwerk kennenlernte. Diese war immer für das kreative Energiebündel da, unterstützte bei den Bewerbungen – „meine Bewerbungen waren immer sehr philosophisch, aber mit vielen Grammatikfehlern!“, lacht B..

Eine lachende Frau mit langen, lockigen rötlichen Haaren präsnetiert zwei Körbchen mit gefüllten Weckerln und Semmeln

"Für jedes Problem gibt es eine Lösung"

Sie blieb stets optimistisch: „Ich habe immer gedacht: Ich bin 50 +++, aber mein Job wartet auf mich.“ Sechs Monate arbeitete die hochmotivierte Kursteilnehmerin als Transitmitarbeiterin bei der „Radstation“, die damals noch im Aufbau war, und leistete „wirklich Unglaubliches“, wie ihr die Trainerin attestiert. „Ich war mit vollem Elan bei der Sache“, berichtet Melania B.. „Und dann wurde die Stelle im Buffet bei Trendwerk frei, und jetzt bin ich hier“, strahlt sie zufrieden. „Hier sehe ich so viele Menschen und höre so viele Sprachen – hier ist nicht nur eine Cafeteria, sondern auch ein bisschen ein Sprachbüro!“

Melania B. war beim arbeit plus Wien-Mitglied Trendwerk beschäftigt.

"Der persönliche Kontakt mit meiner Trainerin
hat mir immer sehr geholfen."

Melania B.