Mit strahlendem Lächeln zum neuen Job
Das fröhliche Lächeln, die gute Laune trotz schwerer Arbeit und seine freundliche Art machen den gebürtigen Nigerianer zum „Sonnenschein“, wie ihn sein Chef nennt, in der blitzsauberen Küche des Göttlicher Heiland Krankenhaus Wien. Dabei musste der heute 50-Jährige schon viele Rückschläge hinnehmen und war lange Zeit vergeblich auf Jobsuche.
Als Kind in Nigeria träumte Chibuikem O. davon zu studieren, aber seine Eltern konnten es sich nicht leisten, ihn auf die Universität zu schicken. Das Geld reichte aber für eine Ausbildung zum Automechaniker, worauf sich der fleißige junge Mann in seinem Heimatort ein eigenes Geschäft aufbaute. Als er vor 15 Jahren nach Österreich kam, wollte er sich auch hier als Automechaniker selbstständig machen, scheiterte aber an den nötigen Computerkenntnissen.
Er verzagte nicht, sondern nahm andere Jobs an, arbeitete in verschiedenen Firmen, manchmal im Büro, manchmal in der Küche. Schließlich wurde er arbeitslos und fand keinen Job mehr – ein Jahr war Chibuikem O. auf der Suche nach einer Festanstellung. Diese Zeit war besonders schwer für ihn, denn er hat vier Kinder in Nigeria, die er bei Schulausbildung und Studium unterstützen möchte. Ohne Job konnte er ihnen nicht helfen, wenn sie nach Geld fragten – das nagte an ihm.
Unterstützung fand der arbeitsame Mann, der sich mittlerweile in Österreich zuhause fühlt und mit einer Österreicherin verheiratet ist, bei Job-TransFair. Hier halfen ihm die ExpertInnen bei seinen Bewerbungen, und dank einer schon seit mehreren Jahren bestehenden Kooperation mit dem Göttlicher Heiland Krankenhaus Wien konnte er sich beim dortigen Küchenchef vorstellen.
Das Göttlicher Heiland Krankenhaus Wien ist Teil der Vinzenz Gruppe. Die Fachklinik für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Neurologie inklusive Stroke Unit mit einem Zentrum für Gefäßmedizin und Chirurgie ist zusätzlich auf Altersmedizin spezialisiert und bietet neben einer Abteilung für Akutgeriatrie und Remobilisation auch eine Palliativstation. Das Haus hat rund 270 Betten und etwa 700 MitarbeiterInnen. Da für die PatientInnen und die Belegschaft frisch gekocht wird, gibt es für die insgesamt 30 KüchenmitarbeiterInnen, von denen jeden Tag 15 Dienst haben, reichlich zu tun.
"Mach ich", hat er gesagt - und er hat gemacht
„Das ist noch eine richtige Hausküche“, erzählt Küchenleiter Harald Taschner stolz. „Da wird nichts angeliefert – außer Rohmaterialien. Kartoffelpüree wird noch selber geschnitzt, das bewegt sich zwischen 30 und 45 Kilo.“ Die Küchenmannschaft produziert täglich um die 700 Essensportionen. „Wir haben immer mindestens fünf Gerichte und bis zu 27 Ableitungen davon. Das geht bis zur Breikost.“ Und da mangelt es dann nicht an Tellern, Töpfen und ähnlichem, die, wie der gesamte Küchenbereich, der 700 Quadratmeter umfasst, stets penibel gereinigt werden müssen. „Wir haben seit längerem jemanden gesucht, egal ob männlich oder weiblich und wir haben einige getestet“, erinnert sich Harald Taschner an den Personalengpass vor eineinhalb Jahren. „Und dann ist eben der Herr O. gekommen, und der hat, egal, ob die Arbeit bis übern Kopf gestanden ist, immer ein Lächeln im Gesicht gehabt. ,Mach ich, Chef‘, hat er gesagt – und er hat gemacht.“
Chibuikem O. arbeitet auch unter Druck genau und sauber, ist zuverlässig und stets freundlich, was ihm die uneingeschränkte Anerkennung seines „Lieblingschefs“, wie er Taschner nennt, einbrachte. „Er ist ein seelenguter Mensch, er lächelt, und das zählt. Er macht seine Arbeit, und das gewissenhaft. Und er hat noch selten einen Tag gefehlt“, freut sich der Küchenleiter über den mittlerweile siebenten Küchenmitarbeiter, den er von Job-TransFair
übernommen hat.
"Die Leute, die von Job-TransFair kommen, wollen wirklich arbeiten"
Immer wenn Harald Taschner Küchenpersonal sucht, wendet er sich an seine Kontaktpersonen bei dem gemeinnützigen Integrationsleasing-Unternehmen. Diese schicken mehrere vorausgewählte KandidatInnen, die der Küchenleiter dann beim Probearbeiten genau unter die Lupe nimmt: „Die Leute, die von Job-TransFair kommen, wollen wirklich arbeiten. Und wenn sie ins Team passen, werden sie eingegliedert.“ Teilweise sind die neuen MitarbeiterInnen vorläufig in
Überlassung bis eine Festanstellung möglich wird, denn das Stellenkontingent ist begrenzt. „Das ist super bei Job-TransFair, dass sie auch kurzfristig, bei Krankenständen und so, wenn man wen braucht, helfen“, freut sich Taschner über das ausgezeichnete Service und die hohe Flexibilität seines langjährigen Kooperationspartners. „Und es geht halt über Job-TransFair auch, dass man schon im Vorfeld von Pensionierungen selektiert, wen kann man da nehmen, wer kommt in Frage, dass er dann in drei Monaten kommt.“ Selbstverständlich hat Harald Taschner als rundum zufriedener Kunde seinen Kontakt schon weiterempfohlen.
Zufrieden ist auch Chibuikem O. mit seinem „Lieblingschef“ und der Arbeit in der Küche im Göttlicher Heiland Krankenhaus Wien: „Das ist eine gute Firma. Ich bin jetzt seit einem Jahr und drei Monaten hier.“ Und er ist glücklich, dass er wieder für seine Familie sorgen kann. „Ich mache verschiedene Arbeiten. Manchmal muss ich abwaschen, manchmal mache ich die Wagen (Anm.: die Wagen dienen zur Essensverteilung), manchmal Essen ausgeben, manchmal ausräumen. Mal so, mal so, es ist jeden Tag anders. So wie heute, da bin ich bei der Wagenkontrolle. Das ist meine Arbeit heute“, berichtet er stolz – und natürlich mit einem breiten Lächeln – bevor er sich wieder seinen Aufgaben zuwendet.
Chibuikem O. war beim arbeit plus WienMitglied Job-TransFair beschäftigt und arbeitet im Göttlicher Heiland Krankenhaus Wien in Hernals.
„Alle Leute sind freundlich zu mir. Und ich lebe in Frieden mit allen Leuten.“
Chibuikem O.
"Wir geben jedem eine Chance.
Und darum sind wir Gottseidank
beim Herrn O. gelandet.“
Harald Taschner, Küchenleiter Göttlicher Heiland Krankenhaus Wien