Auf dem Weg nach oben
Ruhig und zurückhaltend, fast scheu wirkt er, der 25-jährige Reza H., mit seinem außerordentlich freundlichen Lächeln. Dabei könnte er durchaus selbstbewusster auftreten, hat er es doch schon weit gebracht, seit er 2011 nach Österreich gekommen ist: Es kann nicht einfach gewesen sein, in einem fremden Land, mit völlig neuer Sprache und Schrift den Hauptschulabschluss zu machen – aber er schaffte es!
Die anschließende Arbeitsuche verlief leider nicht so erfolgreich: Der junge Mann wollte im Pflegebereich arbeiten, einen Kurs zur Pflegeassistenz machen, doch war es aufgrund von verschiedenen Hindernissen schwierig, eine geeignete Ausbildung zu finden. Aber Reza H. gab nicht auf: „Wenn man Arbeit sucht, gibt es einen Weg“, ist er überzeugt – sein persönlicher Weg führte ihn zunächst zur Volkshilfe Wien ins Projekt Wohnen mit Service.
"Schon in der nächsten Woche hab' ich am Montag begonnen"
Hier kam der gebürtige Afghane erstmals in Kontakt mit einem neuen Arbeitsbereich, der Reinigung. „Das war meine erste Arbeit als Hausbetreuer“, berichtet er. „Alle waren sehr nett und hilfsbereit bei der Volkshilfe.“ Hossaini erlernte die Grundlagen der Reinigung, konnte sich bei der Betreuung einer Stiege mit 12 Wohnungen und vier Waschmaschinen beweisen und wertvolle Erfahrungen sammeln. Das Team von Wohnen mit Service unterstützte den engagierten und lernwilligen jungen Mann bei seinen Bewerbungsaktivitäten, und schließlich war es soweit: Er hatte ein Vorstellungsgespräch bei Karl Scheiber von conwork Objektbetreuung. „Schon in der nächsten Woche hab‘ ich am Montag begonnen“, erinnert sich Reza H. mit großer Freude an diesen entscheidenden Punkt in seinem Arbeitsleben.
Die Firma conwork bietet seit mittlerweile 20 Jahren Hausbetreuung an. „Wir sind nichts anderes als ein moderner Hausbesorger“, erklärt es Karl Scheiber vereinfacht. Er selbst ist in der Objektleitung zuständig für Personalführung und Kundenführung, stellt auch den Brandschutzbeauftragten und Interventionsbeauftragten. conwork betreut 60 Objekte, von einer Stiege bis zu 32 Stiegenhäusern und größer – und die Aufträge werden immer mehr. „Meine Aufgaben sind verschieden“, berichtet Reza H.. Dazu gehört Stiegen reinigen, Fensterputzen etc. – und auch erkennen, was die MieterInnen brauchen: „Wenn sie Hilfe brauchen, helfe ich den Leuten gerne“, lächelt er zufrieden.
Eine ganz besondere Chance
Genau diese Bereitschaft zu helfen, gepaart mit Umsicht und Zuverlässigkeit, war es, die Karl Scheiber dazu bewog, dem jungen Hausbetreuer eine ganz besondere Chance zu geben: „Wir haben ein Wohnprojekt mit 500 Wohneinheiten übernommen, wo wir uns entschieden haben, dass Herr H. einen Teil dieser Anlage betreuen wird, weil er sich sehr engagiert bei uns im Unternehmen, gut Deutsch spricht und qualitativ arbeitet. Und bei Neubauprojekten braucht man einen guten Einstieg – den können wir mit Herrn H. schaffen.“ Das entlockt dem derart Gelobten ein strahlendes Lächeln und ein glückliches „Dankeschön“.
Selbstverständlich funktioniert auch dieses neue Projekt nur mit Teamwork: „Generell gilt bei uns: conwork ist Teamwork“, bestätigt Scheiber, der – nicht zuletzt durch monatliche MitarbeiterInnentage – mit den ReinigungsspezialistInnen in intensivem Kontakt steht. Die MitarbeiterInnen können sich stets vertrauensvoll an ihn wenden, und sollten Probleme auftreten, zum Beispiel punkto Arbeitsqualität oder mit MieterInnen, wird darüber gesprochen und gemeinsam eine Lösung gefunden. Diese wertschätzende MitarbeiterInnenführung imponiert auch Willi Rohé, Abteilungsleiter von Wohnen mit Service, der schon viele TeilnehmerInnen an conwork vermittelt hat – zur Zufriedenheit aller Beteiligten. „Für uns ist extrem wichtig, dass wir unsere MitarbeiterInnen in eine Firma vermitteln, die auch zu schätzen weiß, dass wir die Leute schon theoretisch und praktisch eingeschult haben. Die den MitarbeiterInnen nicht nur etwas abverlangen, sondern auch etwas bieten.“
Erfolgreiche Zusammenarbeit seit 2013
Bereits seit 2013 arbeiten Wohnen mit Service und conwork erfolgreich zusammen. Durch ein Gespräch in der Familie war Karl Scheiber auf die Volkshilfe Wien und deren befristet beschäftigte Arbeitskräfte aufmerksam geworden und hatte gedacht: „Moment! Die suchen einen Job, wir brauchen wen, vielleicht kann man da den Kontakt knüpfen.“ Zur selben Zeit kontaktierte Willi Rohé Firmen, um seine „Schützlinge“ in Arbeit zu bringen – der Kontakt war hergestellt, man traf einander, besprach alles, und seitdem läuft die Kooperation bestens. „Wir haben derzeit sechs oder sieben LangzeitmitarbeiterInnen von der Volkshilfe, wo ich sagen muss: spitze!“, ist Karl Scheiber begeistert. Und bei diesen Erfolgen fragt er sich, warum bei manchen Firmen offenbar eine Hemmschwelle besteht, sich bei der Personalsuche an soziale Dienstleister zu wenden, führt das doch üblicherweise zu einer absoluten Win-win-Situation: Wenn conwork Personal sucht, versucht Willi Rohé alles Menschenmögliche, um geeignete Leute bereitzustellen.
Umgekehrt behält Karl Scheiber aussichtsreiche KandidatInnen von Wohnen mit Service auch in Evidenz,wenn er gerade keinen Job zu vergeben hat. Eine perfekte Zusammenarbeit, von der auch Reza H. profitierte, dessen Karriereweg an dieser Stelle höchstwahrscheinlich noch nicht zu Ende ist: conwork unterstützt ihre MitarbeiterInnen bei der Weiterbildung bestens und bietet ihnen tolle Aufstiegschancen. „Das heißt, Herr H. kann in einem Jahr da sitzen und sagen: ,So, jetzt bin ich Vorarbeiter‘, weiter Objektleiter – alles ist möglich“, freut sich Karl Scheiber für seinen fleißigen Kollegen.
Reza H. war beim arbeit plus Wien-Mitglied Wohnen mit Service (Volkshilfe Wien) beschäftigt und arbeitet jetzt bei conwork Objektbetreuung.
„Ich bin zufrieden mit meiner Arbeit. Sehr.“
Reza H.
„Also wir, die conwork,
haben mit der Volkshilfe Wien
einen Glücksgriff gemacht.“
Karl Scheiber, conwork Objektbetreuung