Alles auf Anfang: Karriereneustart führt hoch hinaus
„Ich hab‘ beim Zielpunkt gearbeitet, als stellvertretender Filialleiter“, berichtet der heute 31-Jährige, der seit 25 Jahren in Österreich lebt. „Die Firma ist ja, wie alle wissen, dann in Insolvenz gegangen, und ich bin schon ein halbes Jahr vorher abgesprungen, weil ich ja intern gehört habe, was da alles abgeht.“
Der junge Mann mit dem karrieretechnischen Weitblick strebte sofort wieder danach, eine Vollzeit-Stelle im Handel zu ergattern, aber: „Das ist so gut wie unmöglich, dass man direkt Vollzeit angenommen wird.“ Zunächst versuchte er sein Glück ein halbes Jahr bei einem anderen Handelsriesen, um dann „ein bisserl was auszuprobieren“: Baustelle, GFK-Umfragen, ein paar andere „Kleinigkeiten“, wie er das nennt.
"Ich war auch ein bisserl stur"
Gute zwei Jahre war M., der das Gymnasium nach der Pflichtschulzeit verlassen hatte („Das bereue ich heute sehr, aber ich hatte damals andere Prioritäten.“), auf der Suche nach einer neuen Stelle im Einzelhandel. „Ich war auch ein bisserl stur und hab‘ auf Vollzeit bestanden. Ich wollt‘ nicht wieder bei null anfangen, ganz ehrlich.“
Schließlich bekam er im Projekt Inigo Handel eine neue Karrierechance. Das Inigo der Caritas Wien betreibt in Favoriten zwei SPAR-Märkte, wo Langzeitbeschäftigungslose im Einzelhandel beschäftigt und geschult werden, um anschließend von SPAR direkt übernommen zu werden.
Hier arbeitete der Allrounder in fast allen Bereichen: „Also Kassa wurde ich direkt reingesteckt, da haben sie gesehen, dass ich das kann, weil das ist nicht besonders schwer, die Tiefkühlsachen, die Molkereiprodukte, Obst und Gemüse … also quasi das ganze Geschäft. Nur Feinkost nicht“, erzählt M..
Besonders geholfen hat dem jungen Mann die Routine: „Da ich ja zwei Jahre lang arbeitslos war, ist mir die Routine komplett flöten gegangen. Sprich, regelmäßig in der Früh aufstehen, und mir auch selber immer wieder im Kopf zu sagen, ja, ich will und ich muss und ich kann das. Deshalb hab‘ ich auch von Tag eins mehr als 100 Prozent gegeben.“
Die Zusammenarbeit zwischen der Caritas und SPAR besteht seit der Eröffnung des ersten Inigo-SPAR-Markts in der Quellenstraße im Jahr 2016 und funktioniert bestens, wie SPAR-Gebietsleiter Peter Harmer bestätigen kann: „Der Markt in der Quellenstraße war ja zuerst von uns betreut und ist dann an die Caritas übergeben worden. Ein ehemaliger Marktleiter von mir, Rudi Savic, ist dort zuständig. Nach zwei Monaten haben wir schon die ersten MitarbeiterInnen übernommen.“ Mittlerweile ist der zweite vom Inigo betriebene SPAR-Markt in der Davidgasse dazugekommen.
"Eine klasse G'schicht"
Der Vorteil für die Beschäftigten und für SPAR: Wenn sich die „Neuen“ bewähren und in einem „normalen“ SPAR-Markt eine Stelle frei ist, können sie bestens ausgebildet übernommen werden.
Besonders im Bereich Feinkost, wo es bei SPAR die meisten offenen Stellen gibt, sind die Inigo-SPAR-Märkte besonders gefragt. „Bei Feinkost ist das eine andere Einschulung, intensiver, dauert länger als zum Beispiel Kassa“, erklärt Peter Harmer. „Und da ist es natürlich eine ganz klasse G‘schicht, wenn diese Schulung wegfällt. Ich kann sagen, ich brauche eine Feinkost-Kraft für 30 Stunden, und Rudi Savic schult mir jemanden ein und die Person kommt schon mit Grundkenntnissen her.“
Deshalb sieht der Gebietsleiter in der Kooperation mit Inigo Handel eine absolute Win-win-Situation: „Wir kriegen fertige MitarbeiterInnen, und da kriegt wieder ein Mensch eine Chance, auf eine fixe Anstellung, die er vielleicht so nicht bekommen hätte, wenn er sich auf direktem Weg beworben hätte.“
"Wenn's ganz dringend ist, frage ich direkt"
SPAR, das einzige österreichische Unternehmen in der Branche, bildet als größter Lehrlingsausbildner auch selbst in der SPAR Akademie mit Öffentlichkeitsrecht aus. In Wien hat die Firma ein Jobcenter, wo sich prinzipiell jeder bewerben kann. Hierher werden offene Stellen gemeldet und dann „streckt das Jobcenter die Fühler aus“, beschreibt Peter Harmer. „Aber wenn’s ganz dringend ist, dann frage ich direkt, weil ich den Herrn Savic natürlich kenn‘: ,Gibt’s irgendwen, hat wer Potenzial, können wir da vielleicht wen schnuppern lassen?‘ Und so ist es auch bei Herrn M. gewesen.“
„Ich hatte Glück, ich hätte eigentlich sechs Monate durchziehen müssen beim INIGO Spar, aber dadurch, dass ich mich von Anfang an gut präsentiert habe und Vollgas gegeben hab‘, wurde ich schon im dritten Monat übernommen“, berichtet Milos M. voller Stolz.
Höchster Einsatz brachte Erfolg
Das kam so: Indira Husic, Filialleiterin in Wien-Donaustadt, suchte dringend jemanden für Kassa und Trockensortiment, wandte sich an Peter Harmer, und der fragte wiederum bei Rudi Savic nach. Der empfahl ihm Milos M. und lobte den Kandidaten in den höchsten Tönen. Auch Indira Husic war von M. bereits nach zwei Schnuppertagen sehr angetan: „Es hat vom ersten Tag an geklappt. Und ich hab‘ gesehen, er will, er kann, er möchte unbedingt.“
Als schließlich vor etwa einem halben Jahr der Posten der Filialleitungsstellvertretung frei wurde, wurde Milos M. Engagement nochmals belohnt. „Wenn die Chance schon früher bestanden hätte, hätt‘ ich ihm die Stelle schon früher gegeben“, freut sich die Filialleiterin, dass ihr Mitarbeiter, den sie aufgrund seines Ehrgeizes und seines Einsatzes noch speziell förderte, diesen Karrieresprung machen konnte. Und Milos M., der es im Einzelhandel noch ein zweites Mal nach oben geschafft hat, ist stolz auf seine Leistung und genießt das Lob sichtlich.
Milos M. war beim arbeit plus WienMitglied Inigo Handel (Caritas Wien) beschäftigt und ist nun Filialleiter-Stellvertreter in einem SPAR-Markt in Wien-Donaustadt.
„Ich bin seit September 2017 bei SPAR
und ich bin sehr glücklich.“
Milos M.
„Die Zusammenarbeit mit den
Caritas-SPAR-Märkten
ist wirklich eine Win-win-Situation.“
Peter Harmer, Gebietsleiter bei SPAR
