Mutmacher*innen #4: Erfolgsgeschichten aus Wiener Sozialen Unternehmen
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Wien, 4.10.2018: Sozialintegrative Unternehmen sind unverzichtbar: durch befristete Beschäftigung sowie individuelle Beratung und Betreuung helfen sie Arbeitsuchenden, zu den qualifizierten Arbeitskräften zu werden, die die Wirtschaft dringend sucht. Davon profitieren Betroffene, Arbeitgeber und letztlich die Gesellschaft.
„Unsere Jobmesse ist seit 2009 eine jährliche Leistungsschau der großartigen Arbeit, die die Wiener Sozialen Unternehmen jeden Tag leisten!“, erklärt Swantje Meyer-Lange, Vorstandsvorsitzende von arbeit plus Wien, dem Dachverband der Sozialen Unternehmen der Bundeshauptstadt. „Sie helfen, aus der Arbeitslosigkeit herauszukommen und ebnen den Weg in ein dauerhaftes Arbeitsverhältnis. Ziel der heutigen Jobmesse ist daher, Arbeit suchende Wienerinnen und Wiener über aktuelle Angebote der sozialintegrativen Unternehmen zu informieren und ein erstes Kennenlernen zu ermöglichen.“Davon profitiert auch die Wiener Wirtschaft.
„Die Sozialökonomischen Betriebe beweisen täglich, dass ihnen der freie Wettbewerb nicht unbekannt ist, sondern dass sie mit den Wiener Wirtschaftstreibenden und öffentlichen Unternehmen Hand in Hand arbeiten“, betont AMS-Wien-Chefin Petra Draxl. So betreibt beispielsweise die Caritas Wien in Kooperation mit dem AMS Wien zwei Märkte des Spar-Konzerns als Sozialökonomische Betriebe. Das Technologieunternehmen Dyson Austria vertraut seit vielen Jahren in Kundendienstaufgaben auf die Beschäftigten der Volkshilfe. Und die Trendwerk-Radstation am Hauptbahnhof hat das Assembling der Fahrräder des kultigen Wiener Start-Ups „Velo“ übernommen und wartet zugleich 150 Fahrräder der Universität für Bodenkultur. Besonders breit hat sich die Firma Reintegra aufgestellt: Ihre Transitarbeitskräfte stellen Verkaufsdisplays für den Süßwarenkonzern Manner zusammen, konfektionieren Markenartikel für Nivea (Beiersdorf AG) und prüfen und verpacken Produkte der Druckgasbehälter-Weltmarktführerin iSi Gruppe. Draxl: „Die Kernaufgabe, Langzeitarbeitslose professionell und erfolgreich wieder ans Erwerbsleben heranzuführen, erfüllen die Wiener Sozialökonomischen Betriebe seit langem mit Bravour. Zugleich sind sie aber längst zu einer geschätzten Unterstützung der Wiener Wirtschaft geworden.“
Auch die Jobsuchenden gewinnen durch die Unterstützung der Sozialintegrativen Unternehmen, wie das Buch „MutmacherInnen 2“, herausgegeben von arbeit plus Wien, zeigt: 23 ehemals (Langzeit)Beschäftigungslose erzählen darin ihre Geschichte: Ihre Sorgen und individuellen Herausforderungen werden anschaulich geschildert – bis hin zum erfolgreichen Jobeinstieg dank Unterstützung der Mitgliedsbetriebe von arbeit plus Wien.
Drei ErzählerInnen aus den „MutmacherInnen 2“ fanden über die mittlerweile eingestellte Aktion 20.000 wieder einen Job – eine wichtige Unterstützung für Arbeitsuchende über 50, wie Tanja Wehsely, stv. Vorstandsvorsitzende des waff, kritisch anmerkt: „Seitens der Bundesregierung weht den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern generell ein rauer Wind entgegen. Das gilt umso mehr für jene, die ohnehin schon benachteiligt sind: Laut einer aktuellen Erhebung der Stadt Wien hätten alleine rund 6.900 Wienerinnen und Wiener aus der Gruppe 50plus über die Aktion 20.000 einen Job erhalten können. Die Regierung hat allen diesen Menschen die Türe vor der Nase zugeschlagen und sie jeder Zukunftsperspektive beraubt.“ Wehsely fordert die zuständige Bundesministerin Beate Hartinger-Klein daher auf, endlich die Ergebnisse der schon im Jänner angekündigten Evaluierung auf den Tisch zu legen und sie nicht länger unter Verschluss zu halten.
Für Swantje Meyer-Lange steht jedenfalls eines fest: „Die Wiener Sozialintegrativen Unternehmen werden auch weiterhin mit größter Professionalität arbeitsuchende Wienerinnen und Wiener auf dem Weg zurück in den Job unterstützen.“
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