Was Vertrauen so alles bewirken kann
Mit einem selbstbewussten Lächeln präsentiert Georg S. seinen nagelneuen Firmenwagen der Rohrreinigungsfirma aqendo. Kabel, Rohre, ein Laptop, allerlei Werkzeug, alles fein säuberlich verstaut, sofort einsatzbereit – der 41-Jährige hat es geschafft: raus aus der Langzeitarbeitslosigkeit in einen Job, in dem er für das Wohlbefinden vieler Kund*innen beziehungsweise die Funktionstüchtigkeit der Abflüsse in ihren Wohnungen verantwortlich ist – ein großer Schritt für jemanden, der viele Herausforderungen meistern musste.
Installateur hat er gelernt, dann in seinem angestammten Beruf gearbeitet, irgendwann, er weiß selbst nicht mehr genau, wann, war er plötzlich arbeitslos. Er fand wieder Arbeit, war eine Zeitlang beschäftigt, dann wieder arbeitslos. Die Arbeitsplätze waren nie von Dauer, hauptsächlich bei Leiharbeitsfirmen – das ewige Kommen und Gehen belastete ihn, das wollte er nicht mehr. Es folgten drei Jahre ohne Job – und die Erkenntnis: „Irgendwie hat’s mit normalen Firmen nicht wirklich funktioniert.“ Das AMS buchte ihn schließlich zu Trendwerk zu – und dort warteten Unterstützerinnen, die bei ihm Entwicklungsmöglichkeiten orteten und nicht lockerließen. Personaldisponentin Johanna Guggerell: „Es war von Anfang an klar, da ist viel Potenzial, und es ist unser Job, dieses Potenzial mit den Möglichkeiten zusammenzubringen.“
"Sie g‘fallen mir, daraus können wir was machen“, konstatierte auch Personalvermittlerin Manuela Winter gleich beim Kennenlernen. „Ich find‘ einen Lebenslauf nett, aber ich hab‘ immer gern die Person vor mir. Ich schau immer auf den Menschen und nicht nur auf Zahlen und Daten.“ Mit ihrer zwölfjährigen Erfahrung in der Branche war sie sicher, dass sie ihn bei der Firma aqendo, die gerade über Trendwerk Personal suchte, unterbringen könnte.
Freilich war der Weg zum neuen Arbeitsplatz nicht ohne Hindernisse, denn in Georg S.s Leben gab es, wie schon erwähnt, ein paar private „Baustellen“, zum Beispiel in Bezug auf die Kinderbetreuung. Den Job bei aqendo in Aussicht, machte sich der engagierte Vater daran, sein Leben neu zu ordnen und durchzustarten, während die Beraterinnen ihm sehr entgegenkamen, auch zu später Stunde am Telefon erreichbar waren und viel Verständnis für seine schwierige Situation aufbrachten.
Was die Bewerbung betrifft, konnte Georg S. von den guten Kontakten profitieren, die Trendwerk zu verschiedensten Firmen hat – Manuela Winter: „Die Firmen wissen, sie können einen gewissen Vertrauensvorschuss in die Leute setzen.“ Und in Richtung Georg S.: „Ich glaub‘ schon, dass Sie auch die Erfahrung gemacht haben, dass Ihnen manche Firmen nicht so ohne weiteres die Chance gegeben hätten.“ Das kann der Mann, der mit seinen Bewerbungen so oft abgeblitzt ist, nur bestätigen. „Wir haben das dann miteinander so auf Spur gebracht, dass wir guten Gewissens sagen konnten: ,Bitte probieren Sie’s mit dem Herrn S., Sie werden’s nicht bereuen.‘“, beschreibt die Personalvermittlerin den Weg zum Erfolg.
„Beim Vorstellungsgespräch war der Chef von mir begeistert. Der hat gemeint, so wie ich red‘, das taugt ihm einfach. Dass ich so frei Schnauze mit ihm red‘“, berichtet Georg S. grinsend – es bereitet ihm Genugtuung, dass seine lässige, direkte Art so gut angekommen ist. Das war im November 2022, dann folgten zwei Wochen Qualifizierung, denn Installateur ist zwar artverwandt, aber Rohrreinigung selbst ist in Österreich kein Lehrberuf, sondern muss angelernt werden. Trendwerk organisierte die Qualifizierung und überließ Schinko für ein längeres Praktikum an aqendo, damit die Firma sich selbst ein Bild von ihrem neuen Mitarbeiter machen konnte. Einige Startschwierigkeiten konnten so behoben werden. „Diese Stabilisierung am Anfang ist sehr wichtig“, weiß Johanna Guggerell. „Da konnten Missverständnisse ausgeräumt werden und Herr S. war sehr engagiert, dass alles klappt.“ „Und das Unternehmen hat sich immer hinter ihn gestellt und geschaut, dass das funktioniert“, ergänzt Manuela Winter. „Deshalb ist das nach wie vor ein ausgezeichneter Kooperationspartner. Mit einem Geschäftsführer, der sagt: ,Wenn einer will, dann ist er bei mir herzlich willkommen.‘“
Praktikum als Starthilfe
Sechs Monate lang lernte Georg S. seinen neuen Arbeitsbereich intensiv kennen: „Ich bin mit einem Kollegen mitgefahren und dann, kurz darauf, hab‘ ich mein Auto gekriegt und seitdem fahr‘ ich eigentlich alleine. Als Störungsfahrer“, erzählt er mit einem stolzen Lächeln. Von früh bis spät ist er nun unterwegs, von einem Einsatz zum anderen, behebt Rohrverstopfungen, macht Kamerainspektionen und vieles mehr, was Kanal und Abwasser im privaten Bereich betrifft.
Dass Georg S. sich nun mit Freude seiner neuen Aufgabe widmen kann, verdankt er nicht zuletzt den engagierten, empathischen Beraterinnen, die für ihn da waren, an ihn glaubten und „schon auch Herzblut beigetragen haben“, wie Manuela Winter es formuliert. „Der klassische Einstieg bei uns ist eigentlich über die Beratung und dann erst wird die Person an die Personaldisponentin weitergeleitet“, erläutert sie. In diesem speziellen Fall vernetzten sich alle Beteiligten jedoch gleich zu Beginn. Johanna Guggerell: „Was Trendwerk so stark macht, ist, dass so viele Menschen in dieselbe Richtung arbeiten. Und die Vernetzung mit den Vermittler*innen, die dann wieder das Sprachrohr in die Firmen sind.“ Das führt dann zu Erfolgsgeschichten – wie bei Georg S. und einem seiner Kollegen, der zeitgleich durch aqendo übernommen wurde.
Georg S. wurde beim arbeit plus Wien-Mitglied Trendwerk beraten und arbeitet nun bei der Firma aqendo Rohrreinigung.
"Es war gut, dass auch meine Seite beachtet worden ist.“
Georg S.
„Wir können viel, aber nur wenn die Person das auch möchte und bereit ist, ein Gutteil beizutragen.“
Johanna Guggerell, Trendwerk