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Vom Melmac auf die Erde gekommen

Mit Anfang 30 ging Cristina U. in die USA, lebte 7 Jahre in Los Angeles. Nach ihrer Rückkehr 2002 startete die damals 39-Jährige beim Demel, wo sie mit Karenzunterbrechungen bis 2013 arbeitete. Nach einem Krankenstand wurde sie gekündigt, musste und wollte sich neu orientieren. Die Kinder brauchten noch viel Betreuung, der Mann hatte gesundheitliche Probleme und war arbeitslos – Cristina U. machte Besuchsdienste beim Hilfswerk, wollte Heimhilfe werden.
Schließlich erhielt sie einen Platz bei Visitas, hatte tolle Kolleginnen und bekam einen Vorgeschmack auf die Heimhilfe­-Ausbildung. „Besonders interessant war alles, was wir über Demenz gelernt haben“, erzählt Cristina U..

Visitas war die Inspiration

Als ihre Zeit im Projekt zu Ende war, suchte sie einen Job, der mit der Kinderbetreuung vereinbar war, war viel zuhause, fühlte sich unterfordert – und da machte es „Klick“: „Ich hatte plötzlich das Gefühl, ich muss das Ruder in die Hand nehmen, weil sich sonst nichts tut.“ Sie wollte eine Aufgabe haben, etwas verändern und startete beim Roten Kreuz als Heimhilfe. „Ich habʼ mir immer gedacht, wow, diese Heimhelferinnen, die sind alle so toll, das sind so starke Frauen! Jede ist irgendwie auf ihre Art ganz individuell, aber das sind wirklich durchwegs starke Frauen, das wollte ich dann auch machen.“ 

Frau mit zusammengebundenen graubraunen Haaren und T-Shirt vom Wiener Roten Kreuz vor Küchenzeile
Cristina U. ist im richtigen Job angekommen

Heute gehört sie selbst zu diesen starken Frauen. „Es hat sich bei Cristina so viel verändert; dieses Zielorientierte hatte sie vorher nicht“, erinnert sich Visitas-Leiterin Swantje Meyer-Lange. „Da hatʼs eine ordentliche Entwicklung gegeben. Eine Kollegin (offensichtlich Fan der 80er-Jahre-Serie „Alf“, Anm.) hat über sie mal gesagt: ,Naja, sie ist ja eigentlich vom Melmac gekommen, aber gut auf der Erde gelandet.‘ Das fand ich sehr treffend.“
Und Cristina U. ist wirklich angekommen: „Als Heimhilfe macht man alles Mögliche – nicht nur umsorgen und den KlientInnen zu essen geben, sondern ihnen ein bisschen mehr Spaß am Leben vermitteln. Und du kriegst viel zurück!“


Cristina U. war beim arbeit plus Wien-Mitglied Visitas (Wiener Rotes Kreuz) beschäftigt.

"Ich hab' gesagt, das mach' ich jetzt, und ich muss und ich will das jetzt machen, und so hat's dann geklappt!"

Cristina U.

"Die Interaktion der Kolleginnen ist ein ganz wichtiger Faktor bei uns, die Frauen stützen sich auch gegenseitig."

Swantje Meyer-Lange, Visitas