arbeitplus wien
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Aufgeben tut man einen Brief

Olga S. hatte immer im Büro gearbeitet, bis sie um das Jahr 2000 herum keinen geeigneten Arbeitsplatz in diesem Bereich fand und – um nicht arbeitslos zu sein – ins Gastgewerbe wechselte. Jahrelang war sie dort tätig, aber irgendwann ging es einfach nicht mehr. Die Arbeitslosigkeit war sehr deprimierend: „Wennst von einem Tag auf den anderen zuhause bist und wenig Chancen hast auf einen Job – das frisst schon Substanz.“ Als „Arbeitsmensch“ machte sie trotzdem zielstrebig weiter, plante ihre Zukunft und besuchte diverse Schulungen, die sie weiterbringen würden (SAP, Lohnverrechnung). 
Nach unzähligen vergeblichen Bewerbungen kam Olga S. 2013 als Büroadministrationskraft zu derDruck. Rasch wuchs sie in ihre Aufgaben hinein, arbeitete im Copyshop, erledigte Büroarbeiten und schulte als Allrounderin neue MitarbeiterInnen ein.
Die Arbeit erfüllte ihre Tage wieder mit Sinn – „Das Leben ist ganz anders in der Arbeitslosigkeit, das ist ein Dahinvegetieren“, erinnert sie sich. 
„Man hat den Rhythmus nicht – das hat mir hier auch sehr geholfen, man muss jeden Tag aufstehen; wenn man arbeiten geht, ist man ganz anders angezogen und hergerichtet.“ 

Zwei lächelnde Frauen: links lange, weiße Haare und beige Weste; rechts: kurze blonde Haare und weiße Bluse
links: Olga S.; rechts: Filiz Racher, derDruck

Über derDruck erzählt S.: „Da sind Leute, die sich um einen kümmern und die einem helfen, wieder Fuß zu fassen. Weil ganz alleine … Ich bin willensstark, ich kann mich durchsetzen, aber in der heutigen Zeit geht das ohne Hilfe nicht.“ 

Man muss am Ball bleiben!

Trotz ihres Optimismus’ –„Ich hab’ immer gesagt, ich krieg zu 100 Prozent noch vor meiner Pension einen Job.“ – brauchte es mehrere Anläufe und insgesamt vier Jahre, bis Olga S. endlich wieder eine fixe Anstellung hatte. 
Seit nunmehr einem Jahr ist sie Alleinsekretärin bei der VVVSA Vermietung GmbH und „schupft“ dort alles Administrative. Sie liebt ihre Aufgabe und freut sich, dass sie am neuen Arbeitsplatz gebraucht und wertgeschätzt wird: „Ich könnte in einem Jahr in Pension gehen, jetzt hat mich mein Chef schon gefragt, ob ich verlängern würde.“

Olga S. war beim arbeit plus Wien-Mitglied derDruck (Trendwerk) beschäftigt.

 

"Man wird nicht heruntergemacht, es wird geholfen, man wird aufgebaut. Auch Freundschaften haben sich entwickelt."

Olga S.

"Wir haben eine wertvolle Mitarbeiterin verloren, aber dafür hat die VVVSA Vermietung GmbH eine gewonnen."

Filiz Racher, derDruck